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Zukunft der Kirche

Kirchenpräsident schlägt Maßnahmen gegen Mitgliederrückgang vor

Ärmel hochkrempeln

Chancen aktiv nutzen

In einem Presse-Interview skizziert EKHN-Kirchenpräsident Dr. Volker Jung einige Möglichkeiten, um dem prognostizierten Mitgliederrückgang entgegenzuwirken. Bereits im Mai hatte eine Freiburger Studie signalisiert, dass Kirchen durchaus einen Handlungsspielraum hätten, mit dem sie ihre Zukunft mitgestalten könnten.

Die jüngsten Statistiken und Studien über die Kirchen zeigen deutlich: In Zukunft ist mit einer geringer werdenden Zahl an Mitgliedern zu rechnen, auch in der EKHN. Aber gerade die Freiburger Studie „Kirche im Umbruch“ hat im Mai 2019 darauf aufmerksam gemacht, dass die Kirchen einen gewissen Spielraum haben, ihren künftigen Weg zu beeinflussen. Aber wie? In einem Interview in der Frankfurter Rundschau vom 23.7.2019 skizzierte Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN, erste Ideen, wie dieser Entwicklung begegnet werden kann.

Glaube - mit oder ohne Kirche praktizierbar?

Dabei hatte er auch eine häufig gehörte Ansicht von kirchlich distanzierten Menschen aufgegriffen, die in etwas so lautet: „Ich bin zwar gläubig. Aber um meinen Glauben zu leben, brauche ich die Kirche nicht.“ Hier fragte sich Volker Jung, ober der Mensch seinen Glauben auch dauerhaft ohne Gemeinschaft leben könne. Der Kirchenpräsident machte deutlich: „Glaube drängt immer auch auf Gemeinschaft, das ist ja der Ursprung von Kirche.“ Weiterhin nannte er dem FR-Redaktionsleiter Peter Hanack erste Möglichkeiten, wie die Kirche nun handeln könne:

Denkanstöße für Maßnahmen

  • Offene Kirchen:
    Vor allem in Städten könnten Kirchen tagsüber geöffnet werden, um dem Interesse an dem Gebäude oder dem Bedürfnis nach einem Gebet entgegenzukommen.

  • Offene Häuser und Kirchenläden:
    Zudem könnten im urbanen Bereich „Offene Häuser der Kirche“ an gut besuchten Orten wie Einkaufszentren mehrere Angebote machen: Zeit für Gespräche, Ausstellungen, Kicker für Jugendliche, ein Raum der Stille, Möglichkeiten zum Ausruhen, Auswahl an Trauer- und Geburtstagskarten, Möglichkeiten zum Eintritt und zur ehrenamtlichen Mitarbeit.

  • Etabliertes stärken:
    In der Stadt sollen sich Kirchen weiterhin mit Kitas, Konzerten, Beratungsstellen, diakonischen Einrichtungen und Kirchengemeinden engagieren.

  • Manches Alte aufgeben:
    Es muss entschieden werden, welche kirchlichen Gebäude behalten werden können und welche nicht. U.a. bei Gemeinderäumen und Pfarrhäusern könnte genauer geprüft werden.

  • Kirchenmitglieder berücksichtigen:
    Evangelische Kirchenmitglieder reagieren teilweise mit Unverständnis, wenn sie für ihr Kind keinen Platz in einer evangelischen Kita bekommen. Deshalb könnte die Möglichkeit geprüft werden, ob es in evangelischen Kitas ein kleines Kontingent geben kann, bei dem die Kirchenmitgliedschaft eine Rolle spielt.

  •  Kommunikation mit jungen Erwachsenen:
    Mit sozialen Medien und einem Newsletter könnte u.a. verstärkt der Kontakt zu 20- bis 35-Jährigen gehalten werden. Zudem könnte es Angebote geben, um Neubürgern das Einleben am neuen Wohnort zu vereinfachen. Weiterhin könnten Unterstützungsmöglichkeiten für die Organisation von Taufen gegeben werden. Die Zielgruppe müsste spüren, dass es gut sei, dass es Kirche gebe. Und dass es gut sei, sie zu unterstützen.

Weitere Vorschläge für künftige Maßnahmen (unten)
Zum Interview in der FR (23.07.19)
EKD-Ratsvorsitzender zur Zukunft der Kirche


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